Montag, 17. Januar 2011

Die Kinder sind wieder daaaaa...

Hallo!
Es gibt mal wieder einen neuen Eintrag… J
In den letzten 2 Wochen ist schon wieder einiges passiert.
Angefangen hat es mit einer Mitarbeiterversammlung, die deutlich anders abläuft als in Deutschland. Zuerst wurde gewichtelt und dann feierlich jedem als Geschenk ein Jesusbild übergeben, das für deutsche Verhältnisse doch etwas kitschig ist. Anschließend hat man dann gemeinsam Luftballons aufgeblasen und sich gegenseitig mit Wasserbomben beschmissen. Außerdem wurden 2 Teams fürs Seilziehen gebildet. Nach einem ausgiebigen Mittagessen und ein paar Ansprachen war die Versammlung auch schon wieder beendet.






Danach kamen die Kinder zurück aus den Ferien. Wir haben 5 Neuzugänge aus dem Süden Tansanias bekommen. Die Mädchen sind noch sehr jung (ca.5 Jahre) und waren am Anfang teilweise doch ziemlich verängstigt, v.a. die kleine Anna. Sie hat sich am Anfang immer ganz fest an Eva oder mich geklammert, wenn sie uns gesehen hat. Mittlerweile scheint sie sich schon etwas eingelebt zu haben. Seitdem die Kinder da sind, ist es immer ganz schön laut auf dem Compound. Ab 6 Uhr morgens spielen, singen, tanzen oder schaukeln die Kinder. Die etwas älteren Kinder laufen um 7 Uhr zur Schule im Nachbardorf. Die Kinder, die schon länger hier leben, sind ziemlich aufgeschlossen und kommen sofort auf einen zu und wollen geknuddelt werden. Sie versuchen mir auch immer ein paar neue Swahili-Wörter beizubringen, das ist ganz witzig. Man möchte teilweise echt nicht wissen, was diesen Kindern in ihrem noch jungen Leben schon zugestoßen ist. Es ist jedoch sicher, dass die meisten Kinder Waisen oder Halbwaisen sind und irgendwo auf der Straße aufgelesen wurden. Sie leben hier sehr selbstständig und müssen z.B. auch selbst ihre Kleidung waschen. Eine afrikanische Frau (genannt Mama) kocht für sie und ist den ganzen Tag für sie da.








Letzte Woche hab ich dann das Engineering College des DMI-Ordens besuchen dürfen. Das College wurde von DMI gegründet und es sind auch hauptsächlich indische Mitarbeiter angestellt. Dort studieren in etwas 1000 hauptsächlich tansanische Männer und Frauen. Ich war doch relativ überrascht, dass das College für tansanische Verhältnisse ganz gut ausgestattet ist. Allerdings sind die Studiengebühren mit ungefähr 1500 Euro pro Jahr auch kaum von einem Tansanier zu bezahlen, wenn er kein Stipendium hat. In der Bibliothek des Colleges hab ich dann sogar Chemieingenieurwesen-Bücher gefunden ;).






Neben dem Waisenhaus, das hier in Dar Es Salaam betrieben wird, unterstützen die DMI auch bedürftige Kinder in der Umgebung und zahlen ihnen z.B. die Schulgebühren, falls ihre Eltern sich diese nicht leisten können. Nun wollte die DMI von jedem dieser Kinder ein Foto machen, um für jedes der Kinder eine Akte anlegen zu können. Dafür bin ich mit einem Tansanier und einem Fotoapparat bewaffnet in die entlegensten Dörfer gefahren, was bei über30°C ganz schön anstrengend war. Es war ziemlich schwierig die Kinder ausfindig zu machen, da die Schulen ziemlich groß sind (in einer einfachen Dorfschule über 2000 Schüler!!!) und die Schulen keine Lautsprecher oder ähnliches besitzen. In einer Klasse sind meist 100 Schüler, die alle auf dem Boden sitzen, da es keine Stühle oder Tische gibt. Die Bedingungen in diesen Schulen sind mit Deutschland nicht zu vergleichen.

Dann noch ein paar Bilder über einen neuen Zimmermitbewohner




und vom wöchentlichen Strandbesuch.








Diese Woche werde ich mit Eva nach Songea fahren, was im Süden von Tansania liegt. Dort gibt es eine andere Station von DMI. Mich interessiert diese Fahrt aber ganz besonders, weil ein Verwandter von mir in Peramiho (20 km von Songea entfernt) über 40 Jahre lang als Benediktiner-Pater im Kloster gelebt hat. Die Fahrt wird abenteuerlich, da über 1000 km und das auf tansanischen Straßen, die nicht die besten sind. Außerdem soll die Fahrt über 14 Stunden dauern. Ich bin sehr gespannt und werde euch nächstes Mal darüber berichten.

LG Katharina

Donnerstag, 6. Januar 2011

Weihnachten und Silvester

Hallo zusammen!
Erst mal allen noch ein gutes neues Jahr! Ich hoffe ihr habt schön reingefeiert.
Die letzten beiden Wochen waren in Tansania Ferien, deshalb waren sie ziemlich erholsam für mich. Wie ich in meinem letzten Beitrag schon erzählt hab, konnte hier v.a. aufgrund der heißen Temperaturen über 30°C nicht wirklich Weihnachtsstimmung aufkommen, obwohl sich die Tansanier ziemlich bemüht hatten. Im Einkaufszentrum war überall Weihachtsdeko aufgehängt und ab und zu hat man sogar einen schwarzen Weihnachtsmann gesehen ;). Auch in den Bussen (den Dallas) wurden Jingle Bells und andere Weihnachtslieder gespielt, war aber seltsam das hier zu hören, weil es irgendwie so gar nicht gepasst hat.

Die Schwestern waren sehr beschäftigt mit Plätzchen backen und Schwesternhaus dekorieren. Allerdings ist hier Plätzchen backen etwas anders als in Deutschland. Da man keinen Ofen hat, muss alles frittiert werden, was dann nicht sehr nach Plätzchen schmeckt.


Kurz vor Weihnachten baten mich die Schwestern einen deutschen Kuchen zu backen, was jedoch ziemlich schwierig ist angesichts der Tatsache, dass es hier keine Mandeln oder Haselnüsse zu kaufen gibt und KEINEN OFEN!



Mithilfe von Haselnussschokolade hab ich dann versucht einen Gewürzkuchen im Kochtopf mithilfe eines Wasserbades zu backen. Anschließend wurde dann noch heiße Kohle auf den Topf gelegt. Wider Erwarten hat das dann sogar geklappt und er hat gut geschmeckt ;). Die Schwestern waren sehr glücklich J.
Weihnachten selbst war ich dann bei uns im Dorf in der Kirche. Der Gottesdienst hat um 21.30Uhr angefangen und dauerte 3 Stunden. Es war wahnsinnig heiß in der Kirche, Eva und ich sind fast gestorben L.  Wie man auf den Bildern sehen kann ist die Dekoration eher Geschmackssache. Es scheint so, dass  grelle Farben und blinkende Lichter die Schönheitsmerkmale schlechthin sind.
Leider wurden auch keine Weihnachtslieder gesungen, aber nach der Messe dachte man fast es wäre Silvester, weil alle auf der Straße gefeiert und sich umarmt haben und sich „Happy Christmas“ gewünscht haben.







Am 2. Weihnachtsfeiertag habe ich mir die Haare afrikanisch frisieren lassen. War eine sehr schmerzhafte Prozedur, aber war mal ganz lustig es ausprobiert zu haben.


Nach Weihnachten habe ich mir dann eine Woche Urlaub auf Sansibar gegönnt. Wie in den Bildern zu sehen, war es wunderschön dort. Ich bin mit Schildkröten geschwommen, war baden, habe eine Gewürztour gemacht, um die verschiedenen Gewürze, die auf Sansibar wachsen kennenzulernen und war auf Prison Island (einer ehemaligen Gefängnisinsel, auf der jetzt jede Menge  riesige Landschildkröten leben). Silvester habe ich dann am Strand in einer 5-Sterne-Anlage gefeiert mit einem großen Feuerwerk am Strand, war wirklich ein einmaliges Erlebnis.







Gestern war ich für einen Tag Safari im Mikumi-Nationalpark. Wir haben Elefanten, Zebras, Giraffen, Nilpferde, Krokodile, Affen etc. gesehen. Es war wirklich ein sehr schönes Erlebnis. Mal schaun, vielleicht schaff ichs in den nächsten Wochen nochmal auf Safari zu gehen.



Heute kommen die Kinder aus den Ferien zurück, Eva und ich haben schon ein Willkommensplakat gebastelt. Darüber mehr in meinem nächsten Bericht ;).
Ich hoffe, dass ihr auch eine schöne Weihnachtszeit hattet und euch nicht von den schlimmen Wetterbedingungen die Stimmung vermiesen lassen habt.
Liebe Grüße aus Tansania
Katharina