Hallo ihr Lieben!
Nach all dem Trubel in den ersten Tagen habe ichs nun endlich mal geschafft einen Blog zu schreiben.
Erst mal kurz zu meiner Arbeit in Tansania: Ich werde 3 Monate bei dem indischen Schwesternorden DMI verbringen. In Tansania unterstützt DMI v.a. arme Kinder und Frauen und versucht ihnen durch eine gute Ausbildung ein besseres Leben zu ermöglichen (wens interessiert was DMI macht: http://dmi-indien.org/history.html). Ich werde versuchen dabei zu helfen, indem ich selbst Unterricht halte.
Erst mal kurz zu meiner Arbeit in Tansania: Ich werde 3 Monate bei dem indischen Schwesternorden DMI verbringen. In Tansania unterstützt DMI v.a. arme Kinder und Frauen und versucht ihnen durch eine gute Ausbildung ein besseres Leben zu ermöglichen (wens interessiert was DMI macht: http://dmi-indien.org/history.html). Ich werde versuchen dabei zu helfen, indem ich selbst Unterricht halte.
Angekommen am Flughafen in Dar Es Salaam wurde ich von einer indischen Schwester und einer anderen Freiwilligen abgeholt. Die andere Freiwillige heißt Eva, kommt aus Nürnberg und ist mit dem Weltwärts-Programm für 9 Monate in Tansania. Zusammen sind wir dann nach Kimara gefahren, einem Vorort von Dar Es Salaam und Sitz von DMI in Tansania. Kimara wird auch für die 3 Monate mein Zuhause sein. Natürlich waren die heißen Temperaturen für mich ein ganz schöner Schock, von Minusgraden in Deutschland auf über 30°C in Afrika, da bin ich ganz schön ins Schwitzen gekommen;). Mittlerweile hab ich mich aber an das heiße Wetter gewöhnt.
Nachdem wir in Kimara angekommen waren, hat mir Eva dann unser Zimmer gezeigt, also eigentlich ihr Zimmer, das wir uns jetzt die nächsten 3 Monate teilen werden. Ich war eigentlich recht positiv überrascht. Es ist alles gefliest, sauber und wir haben ein eigenes Bad mit westlicher Toilette und Dusche. Wir haben auch fließendes Wasser und Strom. Allerdings kann beides auch mal für ein paar Stunden ausfallen. Über meinem Bett hängt ein Moskitonetz und auch überall an den Fenstern, da es hier besonders nachts sehr viele Stechmücken gibt. Nachts ist sowieso immer ein ganz lautes Konzert an Grillen, Fröschen und Hunden. Kimara ist eigentlich schon ein armes und ländliches Dorf, somit habe ich es relativ gut erwischt, nicht alle Haushalte haben Strom oder Wasser.
Die indischen Schwestern sind alle ziemlich nett, wenn auch teilweise etwas kindisch ;). Sie kichern die ganze Zeit, irgendwie erinnern sie an einen wilden Hühnerhaufen. An einem Abend wurden Eva und ich dann auch mal genötigt einen deutschen Tanz vorzuführen. Da uns nichts anderes als der Ententanz einfiel, haben wir eben diesen zusammen mit den Schwestern getanzt, war schon echt witzig. Danach haben die Schwestern ein indisches Madagaskar-Video (also nach dem Disney-Film) angeschaut, indem animierte Tiere tanzen und haben versucht die Bewegungen nachzuahmen. Wir mussten dabei natürlich auch mitmachen;). War verrückt, aber auf jeden Fall witzig.
Auf dem Compound der Schwestern befindet sich auch ein Heim für bedürftige Kinder, die meistens Vollwaisen sind. Allerdings waren als ich ankam die meisten Kindern schon in den Weihnachtsferien, die in Tansania 6 Wochen andauern. Ich hab nur noch 6 von ihnen zu Gesicht bekommen, aber diese 6 waren echt total süß und lieb und haben einen sofort umarmt. Man kann gar nicht glauben, dass sie so eine schlimme Vergangenheit hinter sich haben. Jetzt sind alle in die Weihnachtsferien entlassen worden, die die Kinder bei Verwandten verbringen. Am 5. Januar werde ich dann alle zu Gesicht bekommen. Da bin ich schon sehr gespannt.
Die ersten Tage hatte ich noch Schonfrist und durfte ganz lang ausschlafen ;). Ich habe mir dann erst mal eine Telefonkarte und Internet besorgt, was hier überraschend gut funktioniert. Alle Tansanier in der Gegend um Dar Es Salaam haben mindestens ein Handy, egal wie arm. Hätte ich nie gedacht!
Die Arbeit hier ist sehr gemütlich. Wir fangen um 8.30 Uhr an und hören um 17 Uhr auf. Meistens wird aber sogar noch früher Schluss gemacht. Mittagspause ist von 13 Uhr bis 14 Uhr. Ist wirklich sehr locker hier. In der letzten Woche bin ich jeden früh zusammen mit Eva in ein Dorf gefahren und wir haben dort einen Englisch-Ferienkurs gehalten. Die Schwestern erteilten uns einfach den Auftrag dazu und wir hatten weder ein Buch noch einen Lehrplan. Also haben wir aus dem Internet einfach bisschen Grammatikübungen geholt und mit den Kindern geübt. Die Kinder sind sehr aufmerksam und wissbegierig. Man muss sich vorstellen, dass sie freiwillig während der Ferien in einen Englischkurs gehen.
Zusammen mit 2 Journalisten aus Deutschland sind wir auch in eines der sehr armen Dörfer gefahren, wo es nicht mal Strom oder Wasser gibt. Die Schwestern gründen dort Frauen-Selbsthilfegruppen, indem sie den Frauen etwas beibringen mit dem sie Geld verdienen können wie z.B. irgendwelche Kräuter anbauen oder Haare schneiden: Hilfe zur Selbsthilfe. In diesem Dörfern sind nur einfache Lehmhütten und wahnsinnig viele Kinder, die manchmal auch nicht besonders gut ernährt ausschauen. Wenn man als Weißer durch so ein Dorf fährt, wird einem dauernd „mzungo“ hinterhergerufen, was „Weißer“ auf Swahili bedeutet. Man ist da schon eine gewisse Attraktion.
Am Wochenende sind Eva und ich dann zum Strand von Dar Es Salaam gefahren und haben uns von der Woche erholt. Dort ist es echt wunderschön, da kriegt man richtig Urlaubsfeeling J. Das allgemeine Fortbewegungsmittel in Dar Es Salaam ist der Dala Dala. Ein Kleinbus, der meistens völlig überfüllt ist und auch schon seine besten Jahre hinter sich hat. Man wundert sich manchmal, dass die Autos überhaupt noch fahren. Allerdings ist die Fahrt mit 15 cent sehr sehr billig.
In Bezug auf das Essen ist es hier ziemlich einfach, meistens gibt es Reis mit irgendeiner Soße oder Eiern. Schmeckt aber ganz gut. Außerdem gibt’s immer ganz frische Ananas und Mangos aus dem Garten der Schwestern;).
So das waren meine ersten Eindrücke von Tansania. Ich bin mal gespannt was die nächsten Wochen so bringen werden.
Ich wünsch euch allen eine wunderschöne vorweihnachtliche Zeit im kalten Deutschland und kann euch sagen, dass hier so gut wie gar keine Weihnachtsstimmung aufkommt.
LG Katharina